SRH startet in den Winterdienst
Der Winter kann kommen! Personal und Gerät sind einsatzbereit - alle Probeläufe erfolgreich absolviert. Die Überplanungen sind abgeschlossen und die Winterdienstzentrale der SRH hat pünktlich wie immer zum 1. November ihren Betrieb aufgenommen; bis Ende März bleibt diese rund um die Uhr besetzt.
Der Winter kann kommen! Personal und Gerät sind einsatzbereit - alle Probeläufe erfolgreich absolviert. Die Überplanungen sind abgeschlossen und die Winterdienstzentrale der SRH hat pünktlich wie immer zum 1. November ihren Betrieb aufgenommen; bis Ende März bleibt diese rund um die Uhr besetzt.
Ab sofort hat die Stadtreinigung Hamburg (SRH) die Wetterlage und die verkehrswichtigen Straßen, anliegerfreien Gehwege, ausgewählte Radwege sowie Bushaltestellen und Fußgängerüberwege noch spezifischer im Blick, um bei einem Wintereinbruch direkt die nötigen Maßnahmen gegen Glätte und Schnee einleiten zu können. Dabei werden erstmals Neuerungen im Ablauf und Optimierungen im Bearbeitungsnetz zum Einsatz kommen, die zu noch mehr Sicherheit auf Wegen, Straßen und Radwegen führen.
"Immer mehr Hamburgerinnen und Hamburger nutzen das Fahrrad als alltägliches Verkehrsmittel – auch während der Wintermonate", so Dr. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende. "Mit dem Ausbau des Veloroutennetzes und der Radverkehrsinfrastruktur in Hamburg wächst somit auch der Wunsch nach dem Ausbau des Winterdienstes auf diesen Wegen und damit einhergehend nach noch mehr Sicherheit und Fahrkomfort. Ich begrüße es daher sehr, dass die Stadtreinigung in enger Absprache mit der Stadt und unter Berücksichtigung wichtiger Umweltaspekte die Radwege neben den Fußwegen und Fahrbahnen beim Winterdienst verstärkt mitdenkt und das Winternetz für den Radverkehr optimiert. Gemeinsam wurde ein größeres, lückenloses Radwegenetz definiert, das die innere und äußere Stadt sowie ihre Verbindung miteinander stärker berücksichtigt und von der Stadtreinigung im Falle eines Winterdiensteinsatzes mit noch mehr Streufahrzeugen als zuvor immer doppelt bearbeitet wird. Durch die Doppelbearbeitung der Straßen erhoffen wir uns eine deutliche Qualitätssteigerung. Das zeigt, dass wir die Mobilitätswende in Hamburg gemeinsam in allen Bereichen sowie zu jeder Jahreszeit und Witterung mitdenken."
Umweltsenator Jens Kerstan: "Das Winterdienstkonzept der SRH wurde weiter verbessert und gewährleistet noch mehr Sicherheit und Qualität. Durch eine ganzjährliche Nutzbarkeit insbesondere der Radwege tragen wir zur Immissionsreduzierung im städtischen Bereich bei. Besonders gespannt bin ich auf die Ergebnisse des geplanten Tests, im Rahmen des Projektes E-WIN alternative Taumittel auf baulich abgesetzten Radwegen einzusetzen, wo der Einsatz von Tausalz aus gutem Grund verboten ist. Sollte sich dieses alternative Taumittel gleichzeitig als wirksam und umweltfreundlich erweisen, wäre dies ein doppelter Gewinn – für die Umwelt und den Radverkehr."
"Nachdem wir im vergangenen Winter erstmals Glättemeldungen über unsere SRH-App getestet haben, gehört dieser Meldeweg ab sofort zum festen Serviceangebot unseres Winterdienstes", erklärt SRH-Geschäftsführer Professor Dr. Rüdiger Siechau. "Während der Winterdienstsaison von November bis März verfügt die bereits sehr erfolgreiche SRH-App nun auch über die Funktion 'Glätte melden'. Mit einem Foto können Nutzer*innen glatte oder verschneite Stellen direkt der Winterdienstzentrale melden. Sofort werden wir Abhilfe schaffen, indem wir selbst aktiv werden, oder diese bei der zuständigen Stelle einfordern. Hinweise können auch wie gewohnt über die Winterdienst-Hotline der Stadtreinigung Hamburg unter der Telefonnummer 25 76 13 13 gegeben werden. Unser Winterdienst sorgt dafür, dass alle Verkehrsteilnehmer*innen auch im Winter sicher und zuverlässig ans Ziel kommen; alle werden gleichberechtigt behandelt."
So funktioniert der Winterdienst:
Bei Schnee- und Eisglätte sorgt der Winterdienst der Stadtreinigung Hamburg (SRH) mit bis zu 850 Einsatzkräften in rund 360 Fahrzeugen dafür, dass etwa 3.200 Streukilometer auf verkehrswichtigen Fahrbahnen, 660 Kilometer wichtige Gehwege ohne winterdienstpflichtige Anlieger, 8.400 „Zebrastreifen“ und mehr als 4.250 Bushaltestellen geräumt und gestreut werden. Das Winterdienstnetz für den Radverkehr wurde überarbeitet und deutlich ausgeweitet. Die SRH bearbeitet nun eine Strecke von rund 600 Kilometern. Auf 34 km Radwegen in Harburg und Bergedorf testet die SRH weiterhin Blähton als umweltverträglichen Streustoff, denn auf Geh- und Radwegen abseits der Fahrbahnen ist nach dem Hamburgischen Wegegesetz der Gebrauch von Tausalz oder tausalzhaltigen Mitteln untersagt. Der Einsatz von Tausalz ist nur auf Fahrbahnen einschließlich Radfahrstreifen erlaubt.
Einsatzzentrale: Rund um die Uhr besetzt
Die Einsatzzentrale des Winterdienstes der SRH ist seit dem 1. November 2021 und noch bis zum 31. März 2022 rund um die Uhr besetzt. Von hier aus hält die SRH Kontakt mit Polizei, HVV und Wetterdiensten, überwacht das Wettergeschehen und koordiniert die Streueinsätze.
Rufbereitschaften: Schon mittags an die kommende Nacht denken
Auf Grundlage der Vorhersagen der Wetterdienste und der Daten der neun eigenen Glättemeldeanlagen gibt die SRH mittags eine Rufbereitschaft für die Einsatzkräfte heraus. Diese sind dann innerhalb der Rufbereitschaftszeiten jederzeit erreichbar.
Sofortruf-Fahrer für gefährlich glatte Stellen
Zwölf sogenannte "Sofortruf"-Fahrer sichern bei Bedarf örtlich glatte Stellen auf Fahrbahnen, die die Polizei oder der HVV der SRH-Winterdienstzentrale meldet. Hinzu kommen die zehn "Sofortruf"-Fahrer, die sich um die Meldungen glatter Stellen auf Gehwegen ohne Anlieger, an Bushaltestellen und auf Radwegen kümmern.
Das ist neu beim Winterdienst auf Radwegen
Um den wachsenden Radverkehr im Winterdienst adäquat mit zu berücksichtigen, wächst auch das Winterdienstnetz für den Radverkehr entsprechend mit und wird weiter optimiert. Erstmalig wurde in diesem Jahr ein neues und zusammenhängendes Winterdienstnetz für den Radverkehr definiert. Dieses orientiert sich nicht mehr primär an Kfz-Hauptverkehrsstraßen, sondern sowohl an Velorouten als auch an wichtigen Hauptverkehrsstraßen mit nachweislich hohem Radverkehrsaufkommen. Statt wie bislang einmal werden ab der kommenden Wintersaison 2021/22 alle Radstrecken grundsätzlich zweimal bearbeitet, da hierdurch signifikant bessere Ergebnisse erzielt werden. Alle Teile des Netzes werden gleichzeitig und nicht nach Prioritätsstufen hintereinander bearbeitet, da alle Räumfahrzeuge bei Einsatz des Schneefalls gleichzeitig losfahren. Die wichtigen Radialachsen für Pendler*innen aus den Bezirken Harburg und Bergedorf in die innere Stadt werden bei dem optimierten Konzept mitberücksichtigt.
Gehwege mit Anlieger*innen: Hier sind die Eigentümer*innen zuständig
Schnee und Eis auf Gehwegen müssen in Hamburg die Eigentümer*innen der anliegenden Grundstücke entfernen. Das gilt ausnahmslos und überall in Hamburg von der kleinen Wohnstraße bis zur Fußgängerzone. Schnee muss sofort nach Ende des Schneefalls geräumt, Glätte unmittelbar nach Eintritt abgestreut werden (mindestens 1 m breit, bei starkem Fußgängerverkehr z. B. in Fußgängerzonen ggf. mehr, bei Eckgrundstücken bis zur Bordsteinkante). Auf Gehwegen dürfen keine Tausalze (z. B. Streusalz aus dem Baumarkt) verwendet werden. Auf Gehwegen dürfen nur abstumpfende Stoffe (z.B. feinkörniger Kies, Sand, Splitt, Blähton) gestreut werden. Bei Schneefall oder Glättebildung nach 20 Uhr haben Anlieger*innen für ihren „Winterdienst“ auf dem Gehweg Zeit bis morgens um 8.30 Uhr, an Sonn- und Feiertagen bis um 9.30 Uhr. Die Bezirksämter überwachen die Räum- und Streupflicht auf Gehwegen. Über die Pflichten der Anlieger*innen informiert die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft unter www.hamburg.de/winterdienst. Dort gibt es auch ein Informationsblatt zum Herunterladen.
660 Kilometer verkehrswichtige Gehwegstrecken ohne Anlieger*innen
Die SRH sichert zudem mit feinkörnigem Kies Strecken ohne Anlieger*innen. Dabei handelt es sich z. B. um Gehwege auf Brücken, wichtige ausgewählte Gehwege an Wasserläufen, an land- und forstwirtschaftlichen Flächen, Wege an und in Grünanlagen und Gehwegverbindungen zu Haltestellen von Bus und Bahn. Hinzu kommen rund 4.250 Bushaltestellen (rund 110 km). 140 Fahrzeuge und 340 Winterdienstkräfte kommen auf diesen Strecken zum Einsatz. Die Bearbeitung erfolgt hier in der Regel maschinell, an Bushaltestellen ist der Winterdienst hingegen personalintensiv und vergleichbar mit dem Winterdienst auf Überwegen, wo mit einem Eimer und Schaufel gestreut und Schnee manuell geschoben wird. Um lange Regiewege zu sparen, hat die SRH derzeit rund 50 mobile Silos für Kies im Hamburger Stadtgebiet aufgestellt.
Fahrbahnen: Sichere Fahrt auf rund 3.200 Kilometern
Wird es stadtteil- oder hamburgweit glatt, sichern bis zu 90 Einsatzkräfte mit ebenso vielen Fahrzeugen zunächst wichtige Hauptverkehrsstraßen, Strecken mit Buslinienverkehr (2.640 Kilometer) und 1.600 Busbuchten. Danach werden die Verbindungsstrecken zwischen diesen Straßen gesichert (rund 570 km). Bei Glatteis und überfrorener Nässe wird Feuchtsalz gestreut. Wird es kurz vor oder während der Hauptverkehrszeit glatt, streut die SRH zunächst eine Auswahl der wichtigsten Straßen und danach die übrigen im Streuverzeichnis aufgeführten Fahrbahnen. Ein Streudurchgang dauert mindestens dreieinhalb Stunden, ist aber abhängig von Witterung und Verkehr, sodass von Einsatzbeginn normalerweise fünf Stunden vergehen, bis auch die letzte Fahrbahn des Streuplans gesichert ist.
"Zebrastreifen" und Co: Knapp 8.400 Überwege von Eis und Schnee befreien
Fast 380 Einsatzkräfte beseitigen mit rund 100 Fahrzeugen Eis und Schnee auf 8.400 Fußgängerüberwegen („Zebrastreifen“, unmittelbare Umgebung mit Mittelinseln) manuell mit Schneeschiebern und mit einem Kies-Salz-Gemisch.
Salzhallen und -silos
Die zentrale Salzhalle der Stadtreinigung Hamburg bietet Platz für bis zu 10.000 Tonnen Streusalz. Zusammen mit dem Salz in 14 Silos und in sechs kleineren Lagerhallen kann die SRH rund 17.000 Tonnen Streusalz bevorraten.
Autobahnen und einige Bundesstraßen
Auf den Autobahnen des Hamburger Stadtgebietes, auf der Wilhelmsburger Reichsstraße, der Bergedorfer Straße und den Flughafenzubringern sind die Hamburger Autobahnmeistereien für den Winterdienst verantwortlich.
Fahrbahnen in Nebenstraßen
Einen Winterdienst auf den Fahrbahnen in Nebenstraßen leistet die SRH im Regelfall nicht. Nur in Ausnahmefällen und nur auf Meldung von Polizei, Feuerwehr und Verkehrsunternehmen streut eine Task Force der SRH zur Gefahrenabwehr auch hier. Ähnlich wie in anderen Großstädten wie Berlin konzentriert sich die SRH bei der Sicherung von Fahrbahnen auf Hauptverkehrsstraßen und wichtige Verbindungsstraßen. Grund dafür sind die hohen Kosten und die fehlenden überzeugenden technischen Lösungen für einen Einsatz in den oft engen Nebenstraßen.
Tagesaktuelle Infos für alle
Informationen zum Winterdienst, ein Wetterradar sowie die Einsatzplanung des Winterdienstes stehen online unter der Adresse www.stadtreinigung.hamburg/winterdienst. Dort gibt es auch das Verzeichnis aller Fahrbahnen von Straßen, die der Winterdienst der Stadtreinigung Hamburg bei Bedarf streut, zum Download. Aktuelle Informationen zu Einsatzbereitschaft und laufenden Streueinsätzen veröffentlicht die SRH auch über Twitter unter #WinterdienstHH und @SRHnews.