Bundesweit einzigartiges Wärmeprojekt
Gemeinsam mit der Behörde für Umwelt, Klimaschutz, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) und der Wärme Hamburg GmbH hat die Stadtreinigung Hamburg (SRH) am Mittwoch ihr bundesweit bisher einzigartiges Projekt zur „Erweiterten Wärmenutzung“ in der Müllverwertungsanlage Borsigstraße (MVB) vorgestellt. Mit Fertigstellung der Effizienzsteigerungsmaßnahmen Ende 2023 wird die MVB zusätzlich rund 350.000 MWh/a Wärme in das Leistungsnetz von Wärme Hamburg einspeisen. Allein dadurch werden 104.000 Tonnen CO2 jedes Jahr vermieden.
Umweltsenator Jens Kerstan: „Mit dem innovativen Projekt der erweiterten Wärmenutzung an der Müllverwertung Borsigstraße hat Hamburg wieder einmal ein echtes Pionier- und Zukunftsprojekt auf den Weg gebracht. Die jährliche CO2-Einsparung von 104.000 Tonnen ist ein wesentlicher und in jeder Hinsicht klimafreundlicher Beitrag für die Wärmewende in Hamburg. Wir bringen damit nicht nur den Kohleaussteig im Heizkraftwerk Tiefstack voran, sondern machen einen großen Schritt auf unserem Weg zum endgültigen Kohleausstieg.“
Prof. Dr. Rüdiger Siechau, Geschäftsführer Stadtreinigung Hamburg: „Durch die thermische Müllverwertung in unseren Anlagen stellen wir nicht nur die Abfallentsorgung für Hamburg sicher, sondern sind auch einer der größten Lieferanten klimafreundlicher Energie für die Stadt. Dieses bundesweit einzigartige Projekt sorgt dafür, dass wir ohne den zusätzlichen Einsatz von Abfall als Brennstoff künftig einen noch größeren Anteil Wärme ins Hamburger Netz einspeisen werden. Das innovative Wärmeprojekt ist adaptierbar und auch für unsere Müllverwertungsanlage Rugenberger Damm (MVR) vorgesehen.“
Dr. Michael Beckereit, technischer Geschäftsführer der Wärme Hamburg GmbH: „Als Gestalter eines zukunftsfähigen Fernwärmesystems arbeiten wir konsequent an einer klimaneutralen Wärmeversorgung. Am Standort Borsigstraße investieren wir rund neun Millionen Euro in den Bau einer Pumpstation, die den Anschluss der MVB an unser Fernwärmesystem ermöglicht. Mit einer zusätzlichen Wärmeleistung von bis zu 350.000 MWh/Jahr lassen sich künftig rund 35.000 Hamburger Haushalte mit klimaneutraler Abwärme aus dem Abfallverwertungsprozess versorgen. Wärmemengen aus fossilen Brennstoffen können so reduziert und unser Primärenergiefaktor verbessert werden. Auf unserem Weg bis spätestens 2030 vollständig aus der Kohlenutzung auszusteigen leisten wir mit dem gemeinsamen Vorhaben einen weiteren Beitrag zur Erreichung der Hamburger Klimaziele.“