So funktioniert der Winterdienst
Der Winter ist in Hamburg angekommen, die Temperaturen sinken nachts unter den Gefrierpunkt. Doch die Mitarbeitenden der Stadtreinigung Hamburg (SRH) sind schon längst für den Winter vorbereitet. Schon Mitte Oktober absolvierte die SRH alle Probeläufe erfolgreich, schloss alle Überplanungen ab und besetzte Winterdienstzentrale. Bis Mitte April beobachtet sie die SRH-eigenen Glättemeldeanlagen und hält Kontakt zu mehreren Wetterdiensten. Es gilt, bei Glätte verkehrswichtige Straßen, anliegerfreie Gehwege, ausgewählte Radwege sowie Bushaltestellen und Fußgängerüberwege zu sichern. Für die Nacht von Sonntag auf Montag müssen wir in Hamburg eventuell mit einer dünnen Decke aus nassem Schnee und Schneematsch rechnen. Deshalb hat die SRH erstmals in dieser Saison eine größere Rufbereitschaft ausgerufen. Und so funktioniert’s:
Die Winterdienst-Einsatzzentrale ist bis 15. April 2023 rund um die Uhr besetzt. Sie hält Kontakt mit Polizei, HVV und Wetterdiensten und koordiniert die Streueinsätze.
Auf Grundlage der Vorhersagen der Wetterdienste und der Daten der eigenen Glättemeldeanlagen gibt die SRH mittags eine Rufbereitschaft für die Einsatzkräfte heraus.
Örtlich glatte Stellen sichern zwölf sogenannte „Sofortruf“-Fahrer auf Fahrbahnen und zehn „Sofortruf“-Fahrer auf Gehwegen ohne Anlieger, an Bushaltestellen und auf Radwegen. Die Meldungen kommen von der Polizei oder vom HVV.
Das 317 Kilometer lange Winterdienstnetz für den Radverkehr ist im Vergleich zur Vorsaison um 17 Kilometer gewachsen. Die Strecken werden zweimal bearbeitet. Eingesetzt wird – je nach Lage der Radwege – feinkörniger Kies oder Feuchtsalz.
Die SRH sichert rund 655 Kilometer Gehwegstrecke ohne Anlieger:innen mit feinkörnigem Kies, z.B. Gehwege auf Brücken und Gehwegverbindungen zu Haltestellen von Bus und Bahn. 609 km werden mit 57 kleinen Streufahrzeugen maschinell bearbeitet und 46 km manuell mit rund 260 Einsatzkräften.
Rund 90 Einsatzkräfte sichern mit ebenso vielen Fahrzeugen die wichtigen Hauptverkehrsstraßen und Strecken mit Buslinienverkehr (gut 2.600 km) sowie 1.600 Busbuchten mit Feuchtsalz und danach die Verbindungsstrecken zwischen diesen Straßen (mehr als 590 km). Ein Streudurchgang dauert mind. dreieinhalb Stunden.
Knapp 4.290 Bushaltestellen werden von rund 260 Einsatzkräften in mehr als 80 Fahrzeugen mit feinkörnigem Kies gesichert.
360 Einsatzkräfte beseitigen mit rund 100 Fahrzeugen Eis und Schnee auf 8.370 Fußgängerüberwegen („Zebrastreifen“ sowie unmittelbare Umgebung mit Mittelinseln) manuell mit Schneeschiebern und mit einem Kies-Salz-Gemisch.
Schnee und Eis auf Gehwegen müssen in Hamburg die Anlieger:innen entfernen: Schnee sofort nach Ende des Schneefalls, Glätte sofort nach Eintritt (mind. 1 m breit, bei starker Frequenz mehr, bei Eckgrundstücken bis zur Bordsteinkante). Nach 20 Uhr haben sie Zeit bis morgens um 8.30 Uhr, an Sonn- und Feiertagen bis 9.30 Uhr. Auf Gehwegen dürfen keine Tausalze verwendet werden, nur abstumpfende Stoffe. Infos über die Pflichten der Anlieger:innen stehen unter http://www.hamburg.de/winterdienst.
Die zentrale Salzhalle der SRH bietet Platz für bis zu 10.000 Tonnen Streusalz. Zusammen mit Salz in 14 Silos und in sechs Lagerhallen kann die SRH rund 17.000 Tonnen Streusalz bevorraten. Auf ihren Betriebsplätzen lagert die SRH auch Kies. 50 mobile Kies-Silos im Stadtgebiet ersparen lange Regiewege.
Die Autobahnen, die Wilhelmsburger Reichsstraße, die Bergedorfer Straße und die Flughafenzubringer werden von den Hamburger Autobahnmeistereien gesichert.
Einen Winterdienst auf den Fahrbahnen in Nebenstraßen leistet die SRH im Regelfall nicht, nur auf Meldung von Polizei, Feuerwehr und Verkehrsunternehmen.
Infos für alle zum Winterdienst stehen auf stadtreinigung.hamburg. Aktuelles zum Winterdienst gibt es auf Twitter unter @SRHnews. Die zu streuenden Radwege und Fahrbahnen sind im Geoportal Hamburg aufgeführt (Im Menü „Themen“ die „Fachdaten“ aufrufen, „Verkehr“ und „Winterdienst für den Radverkehr durch SRH“ anklicken).