Milder Winter, weniger Einsätze
Mitte April endete für die Stadtreinigung Hamburg (SRH) die „offizielle“ Winterdienst-Saison. Fazit: Der Winter 2021/2022 hat den Winterdienst deutlich weniger gefordert als die Saison 2020/2021. Die rund 850 Einsatzkräfte des Winterdienstes streuten nur rund 4.300 Tonnen Salz und Kies, um ausgewählte Fahrradwege, Fahrbahnen, Fußgängerüberwege, anliegerfreie verkehrswichtige Gehwege und Bushaltestellen zu sichern. In der Saison 2020/2021 waren es noch 10.300 Tonnen.
"Auch wenn ein milder Winter grundsätzlich für unsere Mitarbeitenden begrüßenswert ist, hatten wir wegen des milden Winters nur wenig Gelegenheit, unser neues Winterdienst-Konzept umzusetzen und einer Prüfung zu unterziehen“, sagt SRH-Geschäftsführer Professor Dr. Rüdiger Siechau. „Dazu gehört beispielsweise, ein größeres lückenloses Radwegenetz immer doppelt zu bearbeiten und dabei erheblich mehr Streufahrzeuge als zuvor einzusetzen. Wir haben aber gesehen, dass die neuen Bearbeitungsmethoden und die dazugehörigen Mechanismen grundsätzlich greifen und die Hamburger:innen sich auf den Winterdienst der SRH voll und gut verlassen können."
Bei der Winterdienst-Hotline 2576-1313 meldeten sich rund 160 Hamburger:innen (Saison 2020/2021: 760). 105 von ihnen hatten lediglich allgemeine Fragen zur Streupflicht (2020/2021: 410). Die anderen Anrufer:innen meldeten glatte Stellen.
Während der Winterdienstsaison verfügte die SRH-App auch über die Funktion "Glätte melden". Mit einem Foto konnten Nutzer*innen glatte oder verschneite Stellen direkt der Winterdienstzentrale melden. Wegen des milden Winters wurde dieses Feature nur selten genutzt, konnte aber die Funktionalität bereits unter Beweis stellen. Sie hat auch dazu geführt, dass die Glättemeldungen über "Twitter" zurückgingen. Denn das Melden von glatten Stellen ist über die spezielle Funktion in der App deutlich effizienter als über soziale Medien.
Besonderheit in diesem Winter: Mit einem umgebauten Streufahrzeug testete die SRH diesen Winter drei alternative Streustoffe auf zwei Radwegstrecken. Wegen des milden Winterwetters konnte die SRH diese Tests allerdings nur zweimal durchführen (am 9.12.2021 und am 31.3.2022). Der Wintereinbruch Ende März hat gezeigt, dass die alternativen Streustoffe bei Schnee eine gute Wirkung zeigen und das Fahrverhalten und das Sicherheitsgefühl für die Radfahrenden deutlich verbessern. Jetzt wartet die SRH auf die Ergebnisse der Untersuchungen zu den Umweltauswirkungen auf Böden und Gewässer, um daraus die nächsten Schritte für den Winterdienst auf Radwegen ableiten zu können. Mehr Infos auf https://www.hiicce.de/hamburgtautauf/. Ein Videoclip zum E-WIN -Projekt gibt es auf YouTube.
Die Winterdienstzentrale der SRH ist unabhängig von der Intensität des Winterwetters von Mitte Oktober bis Mitte April rund um die Uhr besetzt, hält ständigen Kontakt mit verschiedenen Wetterdiensten und ruft im Falle eines Falles die Mitarbeiter:innen aus den Rufbereitschaften in den Einsatz. Sollte die Witterung auch in der zweiten Aprilhälfte und darüber hinaus Winterdiensteinsätze erfordern, wird die Winterdienstzentrale selbstverständlich auch weiterhin besetzt sein und die Einsatzkräfte werden in Rufbereitschaften stehen.
Die Stadtreinigung Hamburg dankt allen, die daran mitgewirkt haben, dass auch im Winter Wege und Straßen für Fußgänger:innen, Rad- und Autofahrende sicher sind. Die SRH verbindet diesen Dank nochmals mit der Erinnerung an die Anlieger:innen – der nächste Winterkommt bestimmt – die Streu- und Räumpflicht zu beachten.